Evi Debora Schwienbacher
Ulrike Pardatscher
Maria Frötscher
Lidia Giacomozzi
Sigrid Pedron
Lidia Giacomozzi
Unterstützt wird die Schuldirektorin von Lehrpersonen im Direktionsrat und in der Steuergruppe für Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Koordinatorin für Evaluation: Franziska Kofler Trocker (MS Neumarkt)
Koordinatorin für Integration: Kathrin Hafner (MS Neumarkt)
Leiterin der AG für digitale Medien und Öffentlichkeitsarbeit: Manuela Bassetti (MS Neumarkt)
Koordinatorinnen für Unterrichtsentwicklung: Maria Frötscher (MS Neumarkt), Petra Mayr (MS Neumarkt)
Koordinator für Gesellschaftliche Bildung: Günther Ventir ( MS Salurn)
Koordinator für Berufsorientierung: Hansjörg Condin ( MS Neumarkt)
Koordinatorin für den Wahlpflichtbereich: Stephanie Hofer ( MS Neumarkt)
BASD:
Vorsitzender des Elternrates: Pellegrin Serena
Delegierte im Landesbeirat der Eltern: Pellegrin Serena
Gewählte Vertreter*innen:
Lehrpersonen:
Cagnazzo Katja
Gurndin Brigitte
Matzneller Sibylle
Pardatscher Ulrike
Pedron Sigrid
Schwienbacher Gertraud
Eltern:
Negri Evelyn
Giuliani Elisabeth
Pellegrin Serena
Santa Nicole
Aberham Petra
Zwerger Filipp
Mitglieder von Amts wegen:
Schulsekretärin: Roccabruna Daniela
Schulführungskraft: Krüger Alexander
Vorsitz Schulführungskraft: Krüger Alexander
Die Mitglieder sind die Lehrpersonen der Mittelschule Neumarkt/Salurn und die Mitarbeiter für Integration. Über schulische Belange wird vom Lehrerkollegium entschieden, die Mitarbeiter für Integration sind hierbei nicht stimmberechtigt.
Vorsitz Schulführungskraft: #Direktor
Mitglieder:
Mayr Petra
Mössler Maria Elisabeth
Völser Theolinde
Ersatzmitglieder:
Franceschini Elisabeth
Olivo Cristian
Putzer Thomas
Lehrpersonen (effektive Mitglieder):
Ventir Günther
Delugan Magda
Ersatzmitglieder im Falle von Befangenheit oder Abwesenheit der effektiven Mitglieder:
Gurndin Brigitte
Mössler Maria Elisabeth
Eltern (effektive Mitglieder):
Foppa Miriam
Righi Marilena
Ersatzmitglieder im Falle von
Befangenheit oder Abwesenheit der
effektiven Mitglieder:
Herbst Birgit
Pichler Simone
Mitglieder von Amts wegen:
Schulführungskraft: #Direktor
Zahlen und Fakten
Die Mittelschuldirektion Neumarkt/Salurn ist eine der drei verbliebenen Pflichtschuldirektionen, die ausschließlich die Altersstufe der Mittelschule umfasst. Sie besteht aus dem Hauptsitz in Neumarkt mit rund 348 Schülerinnen in aktuell 17 Klassen und der Außenstelle in Salurn mit 114 Schülerinnen in aktuell 6 Klassen. Das Einzugsgebiet umfasst 10 Gemeinden mit ebenso vielen Grundschulen. Insbesondere in der Außenstelle Salurn, der südlichsten Mittelschule Südtirols, ist der Anteil der Schüler*innen mit anderer als deutscher Primärsprache relativ hoch.
Die Schulgemeinschaft besteht aktuell aus 61 Lehrpersonen und 4 Mitarbeiterinnen für Integration sowie einer Schulsozialpädagogin. Der Großteil der Lehrpersonen hat bereits langjährige Unterrichtserfahrung und gehört zum Stammpersonal der Schule. 4 Sekretariats-Mitarbeiterinnen bewältigen die organisatorischen und verwaltungstechnischen Arbeiten und 10 Schulwartinnen kümmern sich um die Reinigung und Wartung der Räumlichkeiten und Anlagen in den beiden Schulgebäuden und unterstützen den Schulbetrieb.
Fachcurriculum Bewegung und Sport 2020/21
Fachcurriculum Englisch 2020/21
Fachcurriculum Italienisch 2020/21
Fachcurriculum Lit.Fächer 2020/21
Fachcurriculum Mathematik 2020/21
Fachcurriculum Naturkunde 2020/21
Fachcurriculum Religion 2020/21
Fachcurriculum Technik 2020/21
Curriculum Gesellschaftliche Bildung 2021/22
Leitfaden für Schüler*innen mit Migrationshintergrund 2021/22
Eine Schule prägt das Leben der Menschen, die sie besuchen. Auch wenn man längst die Schulbank verlassen hat, die Erinnerungen an den Ort, der so lange Zeit Dreh- und Angelpunkt von Gefühlen und Stimmungen, von Erfolgen oder auch Schwierigkeiten war, bleiben. Die Schulzeit ist auch immer von der Suche nach der eignen Identität begleitet, ein großer Teil der Charakterbildung findet hier statt und so manche Erfahrung bestimmt das spätere Leben mit.
Eine Gemeinschaft ist nur dann stark, wenn sich die Mitglieder mit ihrer Gemeinschaft identifizieren.
Damit Menschen sich mit einer Institution identifizieren können, benötigen sie unter anderem auch Symbole, Bilder und Rituale. Ein wichtiges Symbol fehlte der Mittelschule Neumarkt-Salurn bisher: ein Logo. Aus diesem Grund hat Direktor Dr. Ralf Stefan Troger im Schuljahr 2018/19 ein Logo-Projekt initiiert: Über mehrere Monate wurden zunächst Gedanken gesammelt, wofür die Schule steht, welche Werte hier vertreten werden und auch wohin sich die Einrichtung entwickeln soll. Schüler*innen, Lehrpersonen, das Schulpersonal und Eltern brachten ihre Überlegungen zu Papier. Anschließend wurden die Teilnehmer*innen geschult, wie man ein Logo entwirft, und erhielten Informationen darüber, worauf es ankommt, wenn man ein Logo entwerfen will. Der wichtigste Anspruch: es sollte einfach und gleichzeitig aussagekräftig sein. Am Ende lag eine Vielzahl an tollen Entwürfen auf dem Tisch. Alle Teilnehmer*innen hatten die Möglichkeit für die endgültige Auswahl ihre Stimme abzugeben, am Ende wurden drei Siegerentwürfe gekürt. Darunter waren die Entwürfe des Schülers David Schönafinger, der Schülerin Vani Popli und der Lehrperson Günther Ventir. In der Werbeagentur Effekt in Neumarkt kombinierte Grafikerin Miriam Tessadri die Elemente der drei Entwürfe und entwarf schließlich das endgültige Logo. Was soll das Logo nun darstellen? Die Farben der Gemeindewappen von Neumarkt und Salurn, rot und blau, zieren zwei ineinandergreifende Halbkreise. Die Bezeichnung Mittelschule bildet den Inhalt eines Rechteckes, das die Form eines Buches (klassisch) und gleichzeitig eines Tablets (modern) darstellen soll. Aus dem Rechteck erwachsen zwei Figuren mit Händen in Jubelhaltung, sinnbildlich für die Schüler*innen, die aus der Bildungseinrichtung aufstreben. Ihre Körper tragen zwei Formen in sich: die Schwalbenschwanzzinnen der Haderburg und die Rundbögen der Neumarkter Laubengänge. Im Hintergrund verweisen eine Bergsilhouette und ein Fluss- und Weglauf auf die geographische Herkunft der Schüler*innen aus den Mittelgebirgslagen und der Etschtalsohle.
Es gibt zudem zwei weitere Versionen des Logos, getrennt nach Schulstellen. Dadurch wird auch der Autonomie der beiden Schulen Rechnung getragen. Sie werden in Salurn und Neumarkt für jene Angelegenheiten verwendet, die nur die jeweilige Schulstelle betreffen.
Die „Kultur des Miteinander“ ist Schwerpunkthema an der Mittelschule Neumarkt/Salurn, da sie einerseits als Basis und Voraussetzung für viele weitere Lernprozesse gesehen wird, andererseits lassen sich davon weitere Teilziele und Schlüsselkompetenzen ableiten, die zusammen wesentliche Komponenten der Persönlichkeitsentwicklung bilden. Nach aktuellen Studien (vgl. J. Hattie) stellen unter
anderem gelungene Beziehungen eine wichtige Voraussetzung für nachhaltiges Lernen dar.
Verbindung von Theorie und Praxis: Wo möglich, werden theoretische Inhalte und Kenntnisse mit praktischem Arbeiten und experimentellen Tätigkeiten kombiniert und Verbindungen zur Berufswelt hergestellt. Gut ausgestattete Technikräume und Kunstateliers (je 2 in Neumarkt, 1 in Salurn) und je ein naturwissenschaftliches Labor stehen dazu zur Verfügung. Exkursionen und Beobachtungen im freien Gelände sowie der Besuch von Museen, Kulturstätten und Betrieben dienen der Theorie-Praxis-Verknüpfung.
Theaterpädagogische Elemente: In den Sprachfächern sowie bei Angeboten innerhalb der Pflichtquote wird die gesprochene Sprache durch Rollenspiele oder szenische Darstellungen geübt und erweitert, Ausdrucksfähigkeit und Selbstsicherheit werden gefördert. Gleichzeitig können aktuelle Themen vertieft oder eigene Erfahrungen verarbeitet werden.
Digitale Medien werden im Fachunterricht wie in der Pflichtquote als „Werkzeuge“ zum Recherchieren, Analysieren, Veranschaulichen, Dokumentieren, Gestalten und Präsentieren eingesetzt. Daneben werden auch Chancen und Risiken bzw. sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Internet, Smartphone und sozialen Netzwerken thematisiert und geübt.
Bibliothek als Lernort: Die Schulbibliothek ist ein Ort des Lesens und Lernens. Sie stellt den Lehrenden und Lernenden ein vielfältiges und aktuelles Angebot an Medien zur Verfügung und ermöglicht somit die gezielte Suche nach Informationsquellen, unterstützt das selbstständige und individualisierte Lernen in offenen Unterrichtsformen und fördert auch die persönliche Lesemotivation der Schüler*innen über den Unterricht hinaus. Unsere Schulbibliothek verstehen wir primär als einen Ort der Information, sie ist zugleich Arbeitsraum, Ort der Begegnung, der Kommunikation und Entspannung. Primäres Ziel sind die Leseförderung, die Stärkung der Lesekompetenz, die Einführung in Bestand und Systematik und der Aufbau einer Recherchekompetenz.
Aktive Pause – Stellenwert von Bewegung und Sport: Während der Pausen stehen den Schüler*innen klassenweise verschiedene Kleingeräte für Sport, Spiel und Bewegung zur Verfügung, welche die einzelnen Klassen autonom verwalten und nach vereinbarten Regeln nutzen können. Außerdem finden im Laufe des Schuljahres auch Ballturniere und Sportprojekte statt (z.B. Vielseitigkeitswettbewerb, Sporttag …)
Projekt- oder Thementage: Im Laufe des Schuljahres planen die einzelnen Klassenräte verschiedene Projekt- und Thementage an, an denen der reguläre Stundenplan aufgelöst wird und fach- und klassenübergreifend besondere Themenschwerpunkte – auch an außerschulischen Lernorten – erfahrbar werden
Berufsorientierung: Die Arbeitsgruppe Berufsorientierung bemüht sich, die Schüler*innen zu einer guten Schul- und Berufsentscheidung zu führen. Dies erfolgt
a) im Unterricht, wo sie Gelegenheit erhalten, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen,
Interessen zu entdecken, Berufe kennen zu lernen, Ausbildungswege zu erkunden,
Informationen durch die Berufsberatung erhalten, Broschüren des Amtes für Ausbildungs- und
Berufsberatung als Orientierungsmöglichkeit zu nutzen
b) durch zusätzliche Berufsinformationen (hds, lvh und HGJ)
c) bei der Berufs–Info–Messe für den Bezirk Unterland in der Mittelschule Neumarkt mit Infoständen
vieler weiterführender Schulen.
Unterstützungsangebote für Schüler*innen: Es finden Schüler*innensprechtage als Momente der Lernberatung statt, an denen gemeinsam Lernprozesse reflektiert und optimiert werden. Schüler*innen können Angebote zur Hausaufgabenhilfe im Rahmen der Pflichtquote nutzen oder sie erhalten Beratung und Unterstützung durch die ZIB-Lehrpersonen und durch den Schulsozialpädagogen/die Schulsozialpädagogin vor Ort.
Zusammenarbeit mit Erziehungsverantwortlichen: Qualitätsmerkmal einer guten Schule
ist ein gutes Zusammenwirken von Elternhaus und Schule. Beide bieten Unterstützung im
Rahmen ihrer Möglichkeiten, sodass Schüler*innen erfolgreich lernen und ihre Ziele verwirklichen können. Wichtige Momente der Zusammenarbeit sind der Elternsprechtag, Gespräche bei persönlichen Sprechstunden sowie die Zusammenarbeit in verschiedenen Gremien (Klassenrat mit Elternvertreter*innen, Elternrat, Schulrat). Weitere Anlässe sind Schulfeiern, Elternabende, Treffen mit Eltern als Expert*innen im Unterricht, usw.. Der Austausch findet auch über das Digitale Register bzw. das Mitteilungsheft, durch Informationsschreiben, über E-Mail oder über die Homepage der Schule statt.
Externe Expert*innen und Kooperationsprojekte: Zu verschiedenen Anlässen und LernSituationen werden externe Expert*innen in die Schule eingeladen, um besondere Angebote zu ergänzen oder Berufsbilder aus erster Hand vorzustellen.
Schulische Veranstaltungen und Feste: Eine Reihe von schulischen Veranstaltungen, die von Schüler*innen und Lehrpersonen gemeinsam gestaltet werden, haben im Schulkalender ihren festen Platz. Dabei entwickeln Klassen oder Gruppen erstaunliche Kreativität und Engagement. Die Arbeitsgruppe „Feste und Feiern“ möchte die Schulgemeinschaft und die Kultur des Feierns fördern. Sie bringt Vorschläge, koordiniert und organisiert verschiedene Feiern, wobei es nicht nur um Unterhaltung, sondern um ein gemeinsames Miteinander geht. Durch die Partizipation der Schüler*innen können viele Kompetenzen gefördert werden. Es werden nicht nur Schüler*innen-Events organisiert, sondern auch gesellige Aktivitäten für das Lehrerkollegium. Bei den Festen und Feiern spielt die musikalische Gestaltung auch in Kombination mit Tanz und Bewegung eine wichtige Rolle. Die Klassenoder Schüler*innengruppen werden dabei von den jeweiligen Fachlehrpersonen angeleitet und unterstützt.
Förderliche Lernumgebung: Wir setzen eigene finanzielle Ressourcen ein und nutzen die Finanzierung durch die Gemeinde(n) und Sponsoren, um die Umgebung und Ausstattung den Anforderungen entsprechend zu gestalten. Insbesondere legen wir Wert auf eine zweckmäßige, aber auch ansprechende und anregende Gestaltung der verschiedenen Lernräume. Außerdem machen wir auch Gänge und Vorräume, Außenbereiche und Terrassen, soweit möglich, als Lernraum nutzbar.
Care-Team: Ein Team aus mehreren Lehrpersonen steht in akuten Krisensituationen der Schulgemeinschaft (z.B. bei schweren Krankheiten, bei Todesfällen) beratend zur Seite und plant auch präventiv Maßnahmen zur Stärkung der Persönlichkeit und Konfliktbewältigung.
Zusammenarbeit im Schulverbund Überetsch/Unterland
Die Mittelschule Neumarkt ist Teil des Schulverbundes gemeinsam mit den Grundschulsprengeln, Fachschulen, Musikschulen und Kindergartendirektionen und in folgenden Bereichen tätig:
• Gedankenaustausch über schulrelevante Themen, Neuerungen und Reformen
• Zusammenarbeit in verschiedenen Netzwerken, Qualitätszirkeln und Fachgruppen
• Informations- und Fortbildungsangebote für Lehrpersonen und Erziehungsverantwortliche
• Öffentlichkeitsarbeit
Der Schulverbund arbeitet mit externen Diensten und Ämtern (Bildungsdirektion, Pädagogisches Beratungszentrum, Gemeinden, Sanitätsbetrieb, Sozialdienste u.Ä.) zusammen, schafft Vernetzung, sichert über Vereinbarungen Dienstleistungen und sorgt dadurch für eine effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen
Antrag um Akkreditierung außerschulischer Bildungsträger 2023/24
Liste der von der Schule akkreditierten Vereine 2023/24
Liste der auf Landesebene akkreditierten Vereine 2023/24
Schulratsbeschluss zur Anerkennung außerschulischer Bildungsträger
Kriterien zur Anerkennung der außerschulischen Bildungsträger
Josef Noldin (1888 – 1929) setzte sich als Rechtsanwalt für die deutsche Schule während des Faschismus in Südtirol ein und organisierte den Katakombenunterricht. Schlussendlich kostete ihn dieser Einsatz sein Leben.
Weitere InfosBewegtes Leben
Josef Noldin wuchs in Salurn auf, besuchte dort die Pflichtschule und anschließend das Franziskanergymnasium in Bozen. Nach Ableistung des Wehrdienstes studierte er in Innsbruck Jura, beendete 1912 sein Studium mit Auszeichnung und wurde Rechtsanwalt.
Gleich darauf brach der erste Weltkrieg aus. Josef Noldin wurde eingezogen und Oberleutnant bei den Kaiserjägern. Zwischenzeitlich schwer verwundet und wieder genesen geriet er im Jahr 1915 in russische Kriegsgefangenschaft und wurde nach Sibirien verfrachtet. Erst 1920 wurde er entlassen und konnte seine lange Heimreise antreten. Im April 1921 kam er endlich wieder nach Salurn und ließ sich dort als Anwalt nieder.
Mittlerweile war das südliche Tirol ein Teil Italiens. Doch „die Schule ist wie vor dem Krieg deutsch“, schrieb er in sein Tagebuch und machte sich dennoch große Zukunftssorgen. Zu Recht, denn als die Faschisten im Jahr 1922 die Macht ergriffen, verboten sie im annektierten und nunmehr „Alto Adige“ benannten Land alles Deutsche.
1923 wurde die deutsche Sprache an den Südtiroler Schulen gänzlich verboten. Josef Noldin organisierte mit Kanonikus Michael Gamper den geheimen deutschsprachigen Unterricht in Salurner Privathäusern, die sogenannten „Katakombenschulen“. Als einige Lehrkräfte denunziert und von der italienischen Polizei verhaftet wurden, verteidigte Noldin sie vor Gericht. Wegen seiner Unterstützung der Geheimschulen wurde er 1925 zu Haft- und Geldstrafen verurteilt.
Nach abgesessener Haft arbeitete Dr. Noldin wieder als Rechtsanwalt, doch von nun an wurde er von den faschistischen Behörden streng überwacht.
1926 erließ Italien ein Gesetz, wonach unliebsame Personen auch ohne richterlichen Beschluss verhaftet und in die Verbannung geschickt werden konnten. Noldin wurde von seinen Freunden beschworen, der Gefahr über die Grenze zu entfliehen, doch er weigerte sich. Wie befürchtet wurde er aber aufgrund dieses Gesetzes 1927 verhaftet und für fünf Jahre auf die Insel Lipari nördlich von Sizilien verbannt.
Im Februar 1928 wurden die Südtirolfrage und die Verbannung Noldins im Parlament in Wien behandelt. Diktator Mussolini ließ dazu erklären, dass die Verbannung gerechtfertigt sei, weil Noldins Verhalten antifaschistisch, d.h. gegenrevolutionär gewesen sei.
Im Sommer desselben Jahres erkrankte Noldin schwer an der Liparite, eine der Malaria ähnlichen Krankheit, die im feuchtheißen Klima der Insel grassierte. Eine Ausreise zur Heilbehandlung wurde ihm zunächst verweigert. Erst gegen Ende des Jahres 1928 durfte Noldin den Ort seiner Verbannung vorzeitig verlassen.
Todkrank kehrte er nach Salurn zurück, mit Berufs- und Ausreiseverbot belegt.
Noldins psychischer und physischer Gesundheitszustand wurde zunehmend schwächer. Seine Mutter warf ihm vor, dass vielleicht alles ganz gekommen wäre, wenn er sich nicht so für das Deutsche eingesetzt hätte. Dazu sagte Noldin: „Ich täte es gerade wieder, Mutter. Wenn alle so täten, wo wären wir dann Deutsche! Man darf sich nicht zu Boden drücken lassen. Wir dürfen uns nicht zurückziehen“.
Salurns großer Sohn starb an den Folgen der Krankheit mit nur 41 Jahren in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 1929 im Sanatorium im Grieser Hof in Bozen.
Er wurde in Salurn zu Grabe getragen, doch auf seinem Grabkreuz durften nur seine Initialen stehen und den Zeitungen wurde verboten über seinen Tod zu berichten. Erst viel später wurde er rehabilitiert.
Josef Noldin war mit Mela Dallago verheiratet und hatte vier Kinder.
Die Tochter Traudl Noldin († 1994) heiratete den Südtiroler Politiker Alfons Benedikter. Dessen Enkel Thomas Benedikter verfasste im Jahr 2000 ein Buch seinen Großvater („Ich will nicht Gnade, sondern Recht“). Das Buch wurde 2012 von Regisseur Luis Walter verfilmt, wobei Noldin von seinem eigenen Enkel Rudi Benedikter gespielt wurde
Heute sind in Tramin, Leifers, Innsbruck und Wien Straßen nach Josef Noldin benannt.
1988 jährte sich Noldins Geburtstag zum 100mal und ihm zu Ehren wurde die „Romstraße“ in Salurn, an der sein Geburtshaus liegt, zur „Dr.-Josef-Noldin-Straße“. Das Haus selber wurde als Jugendherberge adaptiert (eröffnet 1977) und dient seither als Stätte der Begegnung junger Menschen aus aller Welt.
Jugendherberge Dr. Josef Noldin
Was war naheliegender als die Außensektion unserer Mittelschule in Salurn (im Herbst 1984 übergeben und 1985 eingeweiht) ebenfalls nach dieser großen Persönlichkeit zu benennen.
Quellenangabe
https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Noldin
https://www.unsertirol24.com/2019/12/06/georg-dekas-haelt-gedenkrede-bei-josef-noldin-feier/
http://www.noldinhaus.org/it/
https://www.studiowalter.it/film/category/doku-film/
Gespräch mit Walter Cristofoletti, Juni 2021
Elke Spitaler, Lehrerin für Kunst an der Mittelschule Neumarkt